Wer einmal aus dem Schrank herausgekommen ist, passt nicht mehr in eine einzige Schublade.
Als Kind bin ich in die Buchstabensuppe gefallen, sage ich gerne, wenn es darum geht mich zu erklären (als ob das überhaupt über eine Momentaufnahme hinaus möglich wäre). 1959 in Köln geboren, lebe ich seit über einem Vierteljahrhundert als Wirtschaftsmigrantin südlich des Bodensees. Die rheinische Mentalität ist mir geblieben. Erste literarisch gemeinte Versuche gab es bereits im Vorschulalter. Sie scheiterten daran, dass ich noch nicht schreiben konnte (und meine Schwester sich bald weigerte zu dokumentieren). Die Pubertät brachte die wohl obligatorische Wendung zur Lyrik. Anfang der 80er-Jahre begann ich, Gute-Nacht-Geschichten aufzuschreiben. Mein erster Krimi (»Eine Bratsche geht flöten«) entstand innerhalb von dreieinhalb Wochen, bis er veröffentlicht wurde, vergingen allerdings über 15 Jahre. Mittlerweile arbeite ich an meinem dritten Krimi, der wiederum im www.querverlag.de erscheinen wird (wenn ich denn mal zu Potte komme mit dem Überarbeiten). Eine Romance (»Stille Tage im Klischee«) ist im www.main-verlag.de erschienen. Auf der metaphorischen hinteren Herdplatte köcheln noch ein paar Projekte. Weil ich gerne lebe, statt lediglich zu überleben (und der Lottogewinn unerklärlicherweise ausbleibt – ja, ich weiß, Los kaufen!), arbeite ich freiberuflich als Korrektorin, Lektorin und Texterin für Verlage und Autor'innen, ich kann Bücher, Flyer, Broschüren etc. layouten und setzen, E-Books erstellen und noch ein paar andere Dinge, die zumindest am Rande in den Bereich »Was mit Büchern« fallen.
Meine Themen (wenn es denn solche sind und nicht schlicht Leitmotive, die mein Schreiben durchziehen) sind die Alltäglichkeit von Queerness, das Aufweichen von heteronormativen patriarchalischen Strukturen und die allmählige Verfertigung einer offenen, inklusiven Gesellschaft.
Das klingt alles großartig! Deine Leitmotive entsprechen auch meinen, ich versuche generell auch die Möglichkeit anderer, nicht-normativer Lebensmodelle in meine Geschichten einzuweben und so die Normalität zu hinterfragen. Was für eine Art Krimis schreibst du, oder passen auch die nicht in eine Schublade? ;)